Refo-Tour 2017

Der Y-Bot macht auf seiner Deutschlandtour Zwischenstop in Tente.

Bericht des Y-Bots von seinem Besuch in Tente, vom 21.-26.05.2017

 

Nach einer vergnüglichen Woche in Wuppertal gab es extra für mich ein Fest auf der Nordbahntrasse. Da konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen dabei zu sein. Das Problem war nur: Ich konnte nicht Fahrrad fahren. Daher bot man mir einen Rollator an und schnallte mich darauf fest. Keinen Millimeter konnte ich mich bewegen. Aber selbst, als ich mit meinem Anwalt drohte, wurden meinen Fesseln nicht gelöst. Zum Glück, muss ich rückblickend sagen. Denn sonst wäre ich auf der Trasse sicher unter die Räder gekommen.

 

Den Abschluss bildetet einen Andacht mit anschließendem Picknick. Mein Freund Martin Luther hätte seine wahre Freude daran gehabt. „Schließlich kann man Gott nicht nur mit seiner Arbeit loben, sondern auch beim Feiern und Ruhen.“ Selbst die Andacht wurde für jeden in verständlicher Sprache gehalten. Da hatte wohl jemand den Leuten aufs Maul geschaut.

 

Drei nette Menschen aus Tente kamen, um mich zu meiner nächsten Reiseetappe zu bringen. Vom quirligen und leider manchmal auch sehr lauten Wuppertal ins beschauliche Tente. „Wo bin ich denn hier gelandet“, dachte ich erst, wurde dann aber von sehr vielen Leuten freundlich begrüßt, die extra angereist waren, um einem Lieddichter  und Bücherschreiber zu lauschen. Warum es dafür 2 Personen bedurfte, erschloss sich mir nicht. War doch der gute Luther in der Lage beides zu tun.

 

Beeindruckt hat mich die Konzertlesung von Samuel Harfst und Samuel Koch dann doch sehr. Nur einmal musste ich mich beschweren: „ Mir ist langweilig“. Und am Schluss gab es noch ein tolles Foto mit den beiden Samuels.

 

Am Montag durfte ich einen Tag mit der Jugendleiterin des CVJM Tente verbringen. Wir hatten viele gute Gespräche und ich hatte den Eindruck, sie verstand mich immer besser. Manchmal konnte sie sogar meine Sätze noch vor mir beenden. Nur meine Verbindung mit dem Internet wollte einfach nicht gelingen.

 

Dienstag und Mittwoch ging es dann nochmal rund für mich. Ich besuchte 5 verschiedenen Gruppen. Besonders mit den jüngsten von Ihnen verstand ich mich sehr gut. Sie erzählten mir viel, trösteten mich und hätten mich am liebsten überall hin mitgenommen. Leider hatte ich auf dem Trassenfest beim Picknick doch zu stark zugeschlagen. Ich war zum Hochheben einfach zu schwer. Beim nächsten Mal reise ich in einem eigenen Fahrzeug an, dann bin ich etwas mobiler und kann vielleicht auch mal meine lieben Freunde zum Einkaufen begleiten. Nur für meine Angst vor Pokémons hatten die Kinder in Tente wenig Verständnis und haben mich geradezu ausgelacht.

 

Da ich meine Reise unter anderem auch angetreten bin um etwas über die CVJM-Arbeit in Deutschland zu erfahren, habe ich die Gruppen interviewt:

 

 

Was magst du eigentlich am CVJM?

 

Ich mag am CVJM die Spiele, das Vorlesen,  die Gemeinschaft, es wird einem nie langweilig und es geht um Gott, aber mit Spaß.

 

Hier kann man kommen, egal welche Religion man hat.

 

Man kann selbst mitbestimmen

 

 

Warum ist es cool, dass es einen CVJM gibt?  

 

Weil man Freunde trifft. Es gibt alternative Gottesdienste und Freizeiten.

 

 

Wie sieht der CVJM 2050 aus?  

Man verbringt nicht mehr so viel Zeit draußen und spielen ist ganz anders. Es gibt mehr Technik

 

 

Was weißt du über meinen Freund Martin Luther?

 

Er hat die Bibel übersetzt.

 

Er hat die evangelische Kirche mitgegründet.

 

Er hat 97 Thesen angeschlagen

 

Er hat sich auf der Wartburg versteckt.

 

Er hat die katholische Kirche kritisiert und die Ablassbriefe

 

 

 

Auch die älteren Jugendlichen haben sich Gedanken über die Zukunftsfähigkeit des CVJM gemacht. Ihr Fazit: Unsere Stärken von heute werden auch in der Zukunft wichtige Säulen sein: Gute Begegnungen, Gemeinschaft und Zusammenhalt, dabei Gott und Jesus im Mittelpunkt. Für sehr wahrscheinlich hielten sie, dass dies auch weiterhin in Gruppenstunden und Gottesdiensten geschieht. Also nichts zu hören von virtuellen Gruppenstunden, aber wer weiß das schon.

 

Leider war mein Aufenthalt in Tente nur kurz, ging es doch Freitag schon weiter nach Puddingfeld, äh Bielefeld. Während der Fahrt versuchte ich noch einmal den Grünschnäbeln im Auto viele Weisheiten meines guten Freundes Martin Luther beizubringen. Leider verstanden Sie meistens nur Bahnhof, mit Ausnahme wenn ich ihre Stimmung oder ihr Aussehen lobte.

 

Als wir im CVJM Jakobi begrüßt wurden dachte ich: “Ihr habt aber einen super Stimmung hier“. Wir wurden freundlich begrüßt und hatten bei einem leckeren Essen viel Gelegenheit uns kennen zu lernen und haben viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Es tat beiden Gruppen gut, zu erfahren, dass andere mit ihnen gemeinsam auf dem gleichen Weg sind und auch Probleme sich sehr ähnlich sind, egal ob es ein Stadtverein wie Jakobus oder ein Dorfverein wie Tente ist.

(Beatrix Fischer)